Dienstag, 21. Februar 2017

Kritik an EU-Flüchtlingsabkommen mit Afghanistan


Die Presse, 04.10.2016
Kritik an EU-Afghanistan-Abschiebeabkommen
Die Vereinbarung der EU mit Afghanistan über die beschleunigte Abschiebung tausender Flüchtlinge ist auf scharfe Kritik von Hilfsorganisationen gestoßen. Die Sicherheitslage in Afghanistan sei "desolat" und das Land "alles andere als sicher", erklärte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Dienstag. Er warf der EU "glatte Erpressung der afghanischen Regierung" vor.
Die Vereinbarung unter dem Titel "Gemeinsamer Weg nach vorne bei Migrationsfragen" war am Sonntag geschlossen worden. Sie legt die Vorgehensweise bei freiwilliger Rückkehr und Abschiebungen detailliert fest. So sollen im ersten halben Jahr nicht mehr als 50 Afghanen pro Flug zwangsweise abgeschoben werden. Erwogen wird auch der Bau eines eigenen Terminals am Flughafen von Kabul, um abgeschobene Flüchtlinge aufzunehmen.

Deutschlandfunk, 19.2.2017
EU-Flüchtlingsabkommen mit Afghanistan
Menschenrechtsorganisationen kritisieren Abschiebungen
1,2 Milliarden Euro soll Afghanistan in den nächsten Jahren von der EU erhalten – unter anderem für die Rücknahme abgeschobener Asylbewerber. Aus der deutschen Politik gibt es daran Kritik; besonders wegen der fragilen Sicherheitslage am Hindukusch. Menschenrechtsverbände sprechen gar von einem "unmoralischen Kuhhandel".

Freitag, 10. Februar 2017

Evangelikale verurteilen Trumps Flüchtlingspolitik


USA: 500 Evangelikale verurteilen Trumps Flüchtlingspolitik
Radio Vatikan, 10.2.2017
Scharfe Kritik an Trumps Flüchtlingspolitik haben mehr als 500 führende Vertreter der evangelikalen Kirchen in den USA geübt. „Als Christen haben wir seit über zweitausend Jahren einen historischen Auftrag, den Bedürftigen zu dienen“, heißt es in einem Inserat in der „Washington Post“ . Die Einreiseverfügung sowie der Aufschub der Neuaufnahme von Flüchtlingen raube zahlreichen Familien die Hoffnung und Zukunft.

Geschaltet wurde die ganzseitige Anzeige von „World Relief“, der humanitären Hilfsorganisation der „National Association of Evangelicals“. Die Unterzeichner aus allen Bundesstaaten drängen Trump, seine Politik zu überdenken. Gleichzeitig sprechen sie sich dafür aus, weiterhin Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Gewalt aufzunehmen. Die Anzeige ist direkt an den Präsidenten und seinen Vizepräsidenten gerichtet. Viele Unterzeichner stellen sich mit ihrem Namen hinter ihre politische Forderung.


Conservative evangelicals join letter denouncing Trump’s order on refugees

The Washington Post, 8.2.2017

Evangelical leaders call on President Trump and Vice President Pence in support of refugees
The letter on Welcome Refugees


US-Bischöfe empört über Einreisestopp für Flüchtlinge
Radio Vatikan, 30.1.2017
Der Einreisestopp für syrische Flüchtlinge und Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, den US-Präsident Donald Trump an diesem Freitagnachmittag per Dekret verhängt hat, empört amerikanische Bischöfe und Katholiken. „Dieses Wochenende hat sich als dunkler Moment in der U.S.-Geschichte herausgestellt“, bedauerte Kardinal Blase Cupich von Chicago in einem Statement vom 29. Januar. „Die Anordnung, Flüchtlinge abzuweisen und unsere Nation vor denen zu verschließen, insbesondere vor Muslimen, die vor Gewalt, Unterdrückung und Verfolgung fliehen, steht im Widerspruch sowohl zu katholischen als auch zu amerikanischen Werten,“ so der Kardinal weiter. Er sprach sich gleichzeitig gegen eine von Präsident Trump in Aussicht gestellte Bevorzugung christlicher Flüchtlinge aus. Zwar werde von der Regierung beteuert, es handele sich nicht um eine Anordnung, die auf Muslime ziele, wie sie während des Wahlkampfes versprochen wurde. „Doch diese Handlungen beziehen sich auf Länder mit muslimischer Mehrheit“, hob der Kardinal hervor.