Donnerstag, 21. Dezember 2017

Asylunterkünfte im Burgenland werden stillgelegt

Ehemalige Grenzstation Klingenbach
Asyl: Unterkünfte werden stillgelegt

Die Flüchtlingssituation hat sich im Vergleich zu 2015 grundlegend geändert. Die rückläufigen Zahlen der ankommenden Asylwerber haben zur Folge, dass Unterkünfte teilweise leer stehen und demnächst stillgelegt werden.

Zu Beginn der großen Flüchtlingsbewegung im September 2015 war der Bund händeringend auf der Suche nach Unterkünften. Die ehemalige Grenzstation Klingenbach etwa wurde kurzerhand zu einer Asylunterkunft umfunktioniert. Für 70 Menschen wurde Platz geschaffen. Mittlerweile steht das Gebäude zu zwei Drittel leer.

20 männliche Asylwerber warten in Klingenbach auf ihren Bescheid und auf eine weitere Verlegung. Im Februar 2018 wird das Bundes-Asylquartier deshalb stillgelegt, sagt Innenministeriums-Sprecher Karlheinz Grundböck. „Aktuell ist es so, dass wir von Seiten des Bundes mehrere Quartiere stilllegen. Wir geben diese Quartiere nicht zur Gänze auf, sondern bündeln, dort wo wir einen Bedarf haben, die Belegung bei weniger Standorten. Das heißt, dass wir Standorte wie Klingenbach weiter behalten, aber nur noch als Raumreserve für den Fall, dass die Zahlen wieder steigen“, so Grundböck.

Zu Beginn des Jahres waren im Burgenland 2.429 Menschen in der Grundversorgung. Im Dezember sind es 1.646, das sind um knapp 800 weniger.

 
308 Quartiere betreute das Land Anfang das Jahres, momentan sind es 249. 59 Asylheime wurden heuer im Burgenland geschlossen.

Mehr als 1.000 Plätze sind derzeit frei. „Es gibt immer wieder Quartiergeber, die an uns herantreten und darum bitten, den Vertrag aufzulösen, weil sie eben teilweise nicht mehr so ausgelastet sind und teilweise mit der psychischen Belastung so weit sind, dass sie sagen: ‚Wir haben gerne geholfen, aber jetzt ist es genug‘“, sagt Wolfgang Hauptmann, der im Land für die Asylquartiere zuständig ist. Die Herausforderungen für Land und Bund sind nun ganz andere. Es geht vorrangig darum, die Menschen zu integrieren und sie so auf ein eigenständiges Leben in Österreich vorzubereiten.

ORF, 19.12.2017

Dienstag, 5. Dezember 2017

Presseaussendung von SOS-Mitmensch Burgenland zum Tag der Menschenrechte


Aus Anlass des internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember ersucht SOS-Mitmensch Burgenland die neu zu bildende Regierung und alle politischen Verantwortlichen die Menschenrechte konsequenter einzuhalten und mutiger gegen Rassismus und Ressentiments aufzutreten.

Dies betrifft in erster Linie das Recht auf Asyl!
  • Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen (Art 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dez. 1948).
  • Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen zu verlassen sowie in sein Land zurückzukehren (Art 13/2).
Die Menschenrechte sind das Fundament des europäischen Wertsystems und nicht relativierbar. Sie dürfen nicht aufgrund opportunistischer oder populistischer Gründe eingeschränkt werden.

Die offene Aufnahme von schutzsuchenden Flüchtlingen ist daher ein zwingendes Gebot der am 10. Dez. 1948 von der UN-Generalversammlung beschlossenen Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In Österreich hat diese Erklärung zudem Verfassungsrang.

Die Glaubwürdigkeit jeder Regierung hängt davon ab, inwiefern die Menschenrechte bedingungslos eingehalten werden. Alles andere ist Verrat am politisch- kulturellen- moralischen Erbe Europas.

Wir verlangen eine humanistische und solidarische Politik auf Basis der Menschenrechte: Obergrenzen für AsylwerberInnen, Flüchtlingsabwehr und geschlossene Grenzen haben dabei keinen Platz.

SOS-Mitmensch Burgenland
Rainer Klien

Donnerstag, 30. November 2017

Zum Tag der Menschenrechte 2017



Our times are full of tragedy, death and destruction. As we watch, more cruelty is fashioned into law; the purpose is but one: to hurt the injured to drown the drowning, to rob resources  `round the world.
  
No chance is missed to display brut force with gun and uniform that we should shudder to the core, no longer feel the pain of those, who fled from their lands to save their lives.

O u r  senses are not blunted:  refugees seek safety as a result of weapons which were crafted here, deadly precision our pride! exchanged for strategic reasons, for minerals culled from their lands, death for the sake of business  `round the world. 

This is high crime!  It must cease, all levels of participation come to an end; war never had our sanction, it never will ! 


Restore DIGNITY-PEACE-HUMANITY `round the world


 Irmgard Seidler    Zum Tag der Menschenrechte 10. Dezember 2017

Dienstag, 28. November 2017

Hamed Abboud – ein ehemaliger Asylwerber kehrt als Literat zurück


Am 13.10. fand im Haus der Volkskultur ein sehr stimmiger Abend mit Texten von Hamed Abboud, der als Asylwerber in Aschau lebte, als anerkannter Flüchtling in Oberschützen wohnte und dann sein Domizil nach Wien verlegte. Sein Buch „Der Tod backt einen Geburtstagskuchen“ – schaffte es auf die Shortlist für den Internationalen Buchpreis in Berlin – hilft ihm, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und nicht auf Mindestsicherung angewiesen zu sein.
Helga Gutwald, Schauspielerin und Regisseurin aus Oberösterreich, las die deutsche Version der Texte – und sie tat das stimmgewaltig, engagiert und mitreißend. Untermalt wurde die literarische Veranstaltung von Bahur Ghazi, einem Meister auf der Oud, der arabischen Laute, der die dargebotenen Stücke extra für die Texte von Hamed komponiert hat.
Bei einem kleinen Buffet klang die ganz und gar gelungene Veranstaltung mit Gesprächen mit den Künstlern aus – und sie haben versprochen, wieder zu kommen.

Bahur Ghazi, Helga Gutwald und Hamed Abboud (v.l.)
Helga Gutwald nach der Lesung mit Musik im Haus der Volkskultur in Oberschützen:
Drei herrliche Tage im Burgenland und unsere beiden Konzertlesungen liegen hinter uns. Ich glaube, es ist uns gelungen, mit Hamed Abbouds ironischen, berührenden Geschichten und der außergewöhnlichen, wunderbaren Musik Bahur Ghazis die Herzen der Menschen zu erreichen. Danke den Vereinen BIP Pinkafeld und MIO Oberschützen! Ein ganz besonders dickes Danke aber an Ingrid für die liebevollste aller Betreuungen, die wir erfahren haben!

Montag, 19. Juni 2017

Podiumsdiskussion: Eine Zukunft für das Menschenrecht auf Asyl

Wann:
Am Freitag den 23. Juni 2017 um 19 Uhr

Wo:
Im Haus der Volkskultur;
7423 Oberschützen, Hauptstraße 25;
Parkplätze vorhanden

Am Podium:
Heinz Patzelt / Generalsekretär von Amnesty International
Michael Genner / Obmann von Asyl in Not
Rubina Möhring / Präsidentin von Reporter ohne Grenzen

Moderation:
Rainer Klien / SOS-Mitmensch Burgenland

Die Kriegs- und Krisenherde dieser Welt nehmen zu. Mit ihnen auch die Flucht- und Migrationsbewegungen. Österreich und andere EU- Staaten reagieren darauf teilweise hilflos bis panisch. Unter dem Deckmantel der „inneren Sicherheit“ werden bisher als unveränderbar geltende Rechte wie das Menschenrecht auf Asyl in Frage gestellt und immer öfter auch gebrochen (Einführung von Höchstzahlen, militärische Flüchtlingsabwehr, Rückweisungen etc.).

Als Folge der Missachtung von Völkerrecht und Menschenrechten sterben tausende schutzsuchende Menschen auf der Flucht. Für diejenigen, die es bis zur EU- Außengrenze geschafft haben, beginnt oft ein menschenunwürdiges Warten in katastrophalen Auffanglagern.

Nicht nur rechtsgerichtete Parteien schüren Ressentiments nach der Sündenbock-Strategie „die Flüchtlinge sind an allem Schuld“. Ein Paradigma-Wechsel zeichnet sich ab. Was ist los mit der EU?

Wir wollen mit dieser Diskussion der Frage nachgehen, wie eine offene EU, die bisher stolz auf die Einhaltung der Menschenrechte war, in Zukunft mit den Themen Flucht und Asyl umgehen soll.

Im Anschluss laden wir Sie/Dich zu einem kleinen Buffet zur Vertiefung der Diskussion ein.

Auf Ihr/Dein Kommen freut sich SOS-Mitmensch Bgld.

Dr. Ludwig Popper  -   Rotraud Schubert  -  Mag. Rainer Klien

Mittwoch, 31. Mai 2017

Hamed Abboud für internationalen Literaturpreis nominiert


edition pudelundpinscher Newsletter 29. Mai 2017
 
hkw

Hamed Abboud und Larissa Bender auf der Shortlist des 9. Internationalen Literaturpreises

Der syrische Autor Hamed Abboud und die Übersetzerin Larissa Bender stehen mit Der Tod backt einen Geburtstagskuchen in der engsten Auswahl für den Internationalen Literaturpreis, den das Haus der Kulturen der Welt in Berlin alljährlich ausschreibt.
Shortlist 2017
Abboud, Hamed / Bender, Larissa: »Der Tod backt einen Geburtstagskuchen« (pudelundpinscher)
Barrera Tyszka, Alberto / Strobel, Matthias: »Die letzten Tage des Comandante« (Nagel & Kimche)
Kang, Han / Lee, Ki-Hyang: »Die Vegetarierin« (Aufbau)
Koe, Amanda Lee / Beck, Zoë: »Ministerium für öffentliche Erregung« (CulturBooks)
Mwanza Mujila, Fiston / Müller, Lena; Meyer, Katharina: »Tram 83« (Zsolnay)
Szczerek, Ziemowit / Weiler, Thomas: »Mordor kommt und frisst uns auf« (Voland & Quist)
Die Jury 2017
Verena Auffermann, Jens Bisky, Frank Heibert, Jens Hillje, Michael Krüger, Marko Martin und
Sabine Scholl.
Das Jurymitglied Michael Krüger über das Buch von Hamed Abboud / Larissa Bender
»›Wo ist der Elfenbeinturm, in dem du dich vor all diesem Tod verstecken kannst?‹, fragt der aus Syrien geflüchtete Dichter Hamed Abboud. Und der Krieg klebt an seinen Schuhen, kommt in seinen Prosaminiaturen auf jeder Seite zur Sprache – einer poetischen Sprache, die sich verzweifelt und bitter dagegen wehrt, dem Krieg ebenso zum Opfer zu fallen. Abboud schreibt über die Verheerungen des Bürgerkriegs, die Passivität der Welt, die zusieht, wie das Land in Schutt und Asche gelegt wird, das Desaster seinen Lauf nimmt und über die Verwüstungen der Seele. ›Was ist das nur für ein Leben?‹ Larissa Bender hat diesen poetisch-politischen Aufschrei und die literarische Energie dieser Sentenzen in ein wunderbar klares Deutsch übersetzt.«

Hamed Abboud und Larissa Bender 

- X - X - X - X - X - X - X -


Kriegsflüchtling für Literaturpreis nominiert
burgenland.orf.at, 30.5.2017
Der Autor Hamed Abboud ist für den „Internationalen Literaturpreis“ nominiert. Der syrische Autor kam 2014 als Kriegsflüchtling ins Burgenland. Der Preis wird vom Berliner „Haus der Kulturen der Welt“ vergeben.

Freitag, 26. Mai 2017

Buchtipp: Verleitung zum Aufstand

Michael Genner
Verleitung zum Aufstand.
Ein Versuch über Widerstand und Antirassismus.

Michael Genner schreibt über seinen jahrzehntelangen Versuch, Verfolgte zu schützen, Menschenrechte zu verteidigen: von der „Spartakus“-Kampagne „Öffnet die Heime“ bis zur Flüchtlingshilfe bei „Asyl in Not“. Diese Kämpfe langer Jahre schildert Genner anhand vieler „Einzelfälle“: Er erzählt von Jugendlichen auf der Flucht vor dem Erziehungsheim, von Asylsuchenden, denen die Abschiebung droht, von rassistischen BeamtInnen und Apartheidgesetzen.

Genners Buch dokumentiert den antidemokratischen Ungeist, der seit jeher die politischen und gesellschaftlichen Strukturen dieses Landes durchdringt. Es zeigt aber auch, dass Widerstand Erfolg haben kann, und welche Methoden zum Ziel führen. Daher gibt das Buch, trotz den darin beschriebenen Schrecknissen, den LeserInnen Hoffnung. Es ist eine Verleitung zum Aufstand gegen eine unmenschliche Politik.

Buchbestellungen (à 20.- Euro plus Versand) an: office@asyl-in-not.org

www.asyl-in-not.org

Samstag, 6. Mai 2017

Vorstellung des Projekts "Integration in der Region" am 12.5.


Folder "Integration in der Region" als PDF >>


-X-X-X-X-X-X-

Bericht über die Veranstaltung in der bvz vom 21.5.2017:

Arbeit für Flüchtlinge
Rund 50 Teilnehmer informierten sich, wie Flüchtlinge besser in Vereinen und Gemeinden integriert werden können.

Donnerstag, 30. März 2017

Musikalische Lesung mit Hamed Abboud in Wien

Der Tod backt einen Geburtstagskuchen
Musikalische Lesung mit Hamed Abboud und Bahur Ghazi
Wien, Brunnenpassage
Sa, 8.4.2017, 20 Uhr

Die Geschichte der beiden jungen Männer ist eine eigentliche Erfolgsstory, dem Krieg in ihrem Herkunftsland zum Trotz: Bahur Ghazi hat in der Schweiz musikalisch Fuß gefasst, Hamed Abboud ist mit seinen Texten über Krieg, Flucht und Sehnsucht seit einem Jahr regelmäßig unterwegs im deutschsprachigen Raum.
Im Frühling 2017 erscheinen die Texte von Hamed Abboud im Schweizer Verlag Pudelundpinscher unter dem Titel „Der Tod backt einen Geburtstagskuchen“ in deutscher und arabischer Sprache.
In seinen Gedichten schreibt Abboud über den Krieg und die Ho nungslosigkeit. Wehmütig, sarkastisch und eindrücklich. Seine Texte handeln von dem, was er in seiner Heimat erlebt hat, vom
Alltag unter einem diktatorischen Regime, von Verfolgung, Flucht und Sehnsucht. Aber auch vom Leben in der Fremde. Die Lesung ndet auf Arabisch statt mit deutscher Übersetzung von Johannes Kirnbauer.
In Kunstprojekten der Brunnenpassage wird erlebbar, dass kulturelle Vielfalt die Gesellschaft bereichert.

KunstSozialRaum Brunnenpassage
Brunnengasse 71/Yppenplatz, 1160 Wien
Telefon 01/890 60 41
facebook: brunnenpassage

Dienstag, 21. Februar 2017

Kritik an EU-Flüchtlingsabkommen mit Afghanistan


Die Presse, 04.10.2016
Kritik an EU-Afghanistan-Abschiebeabkommen
Die Vereinbarung der EU mit Afghanistan über die beschleunigte Abschiebung tausender Flüchtlinge ist auf scharfe Kritik von Hilfsorganisationen gestoßen. Die Sicherheitslage in Afghanistan sei "desolat" und das Land "alles andere als sicher", erklärte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt am Dienstag. Er warf der EU "glatte Erpressung der afghanischen Regierung" vor.
Die Vereinbarung unter dem Titel "Gemeinsamer Weg nach vorne bei Migrationsfragen" war am Sonntag geschlossen worden. Sie legt die Vorgehensweise bei freiwilliger Rückkehr und Abschiebungen detailliert fest. So sollen im ersten halben Jahr nicht mehr als 50 Afghanen pro Flug zwangsweise abgeschoben werden. Erwogen wird auch der Bau eines eigenen Terminals am Flughafen von Kabul, um abgeschobene Flüchtlinge aufzunehmen.

Deutschlandfunk, 19.2.2017
EU-Flüchtlingsabkommen mit Afghanistan
Menschenrechtsorganisationen kritisieren Abschiebungen
1,2 Milliarden Euro soll Afghanistan in den nächsten Jahren von der EU erhalten – unter anderem für die Rücknahme abgeschobener Asylbewerber. Aus der deutschen Politik gibt es daran Kritik; besonders wegen der fragilen Sicherheitslage am Hindukusch. Menschenrechtsverbände sprechen gar von einem "unmoralischen Kuhhandel".

Freitag, 10. Februar 2017

Evangelikale verurteilen Trumps Flüchtlingspolitik


USA: 500 Evangelikale verurteilen Trumps Flüchtlingspolitik
Radio Vatikan, 10.2.2017
Scharfe Kritik an Trumps Flüchtlingspolitik haben mehr als 500 führende Vertreter der evangelikalen Kirchen in den USA geübt. „Als Christen haben wir seit über zweitausend Jahren einen historischen Auftrag, den Bedürftigen zu dienen“, heißt es in einem Inserat in der „Washington Post“ . Die Einreiseverfügung sowie der Aufschub der Neuaufnahme von Flüchtlingen raube zahlreichen Familien die Hoffnung und Zukunft.

Geschaltet wurde die ganzseitige Anzeige von „World Relief“, der humanitären Hilfsorganisation der „National Association of Evangelicals“. Die Unterzeichner aus allen Bundesstaaten drängen Trump, seine Politik zu überdenken. Gleichzeitig sprechen sie sich dafür aus, weiterhin Menschen auf der Flucht vor Verfolgung und Gewalt aufzunehmen. Die Anzeige ist direkt an den Präsidenten und seinen Vizepräsidenten gerichtet. Viele Unterzeichner stellen sich mit ihrem Namen hinter ihre politische Forderung.


Conservative evangelicals join letter denouncing Trump’s order on refugees

The Washington Post, 8.2.2017

Evangelical leaders call on President Trump and Vice President Pence in support of refugees
The letter on Welcome Refugees


US-Bischöfe empört über Einreisestopp für Flüchtlinge
Radio Vatikan, 30.1.2017
Der Einreisestopp für syrische Flüchtlinge und Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, den US-Präsident Donald Trump an diesem Freitagnachmittag per Dekret verhängt hat, empört amerikanische Bischöfe und Katholiken. „Dieses Wochenende hat sich als dunkler Moment in der U.S.-Geschichte herausgestellt“, bedauerte Kardinal Blase Cupich von Chicago in einem Statement vom 29. Januar. „Die Anordnung, Flüchtlinge abzuweisen und unsere Nation vor denen zu verschließen, insbesondere vor Muslimen, die vor Gewalt, Unterdrückung und Verfolgung fliehen, steht im Widerspruch sowohl zu katholischen als auch zu amerikanischen Werten,“ so der Kardinal weiter. Er sprach sich gleichzeitig gegen eine von Präsident Trump in Aussicht gestellte Bevorzugung christlicher Flüchtlinge aus. Zwar werde von der Regierung beteuert, es handele sich nicht um eine Anordnung, die auf Muslime ziele, wie sie während des Wahlkampfes versprochen wurde. „Doch diese Handlungen beziehen sich auf Länder mit muslimischer Mehrheit“, hob der Kardinal hervor.