Mittwoch, 30. September 2015

Leben ohne Perspektive in Syrien


Syrien: Absolute Perspektivlosigkeit
orf.at, 30.9.2015
Mehr als vier Jahre nach Beginn der gescheiterten Revolution gibt es in Syrien kaum einen Ort mehr, der nicht mittelbar oder unmittelbar vom verheerenden Bürgerkrieg betroffen ist. Dieser hat in den letzten vier Jahren mindestens 200.000 Menschen das Leben gekostet und unzählige Syrer in die Flucht getrieben.


Bürgerkrieg in Syrien
Süddeutsche Zeitung, 20.9.2015
Sieben Syrer erzählen, wie sie im Krieg leben
Wenn der Tod vom Himmel fällt, beginnt die Arbeit der Freiwilligen von Aleppo. In den Trümmern suchen sie erst nach den Überlebenden.

Bischof von Aleppo fordert Einstellung der Waffenlieferungen an IS

Chaldäisch-katholischer Bischof Antoine Audo von Aleppo
"Waffenlieferungen einstellen"
Bischof von Aleppo glaubt nicht an militärische Lösung in Syrien
Katholisch.de - 29.09.2015

Der Syrienkonflikt ist nach Einschätzung des katholischen Bischofs von Aleppo nicht militärisch zu lösen. Daran werde auch das verstärkte Engagement Russlands nichts ändern, sagte das chaldäische Oberhaupt Antoine Audo am Dienstag der österreichischen Presseagentur Kathpress. Nötig sei eine politische Lösung; diese könne es nur geben, wenn die Waffenlieferungen an die Konfliktparteien eingestellt würden.

Vor allem der "Islamische Staat" (IS) lasse sich durch einen Waffen-Lieferstopp bezwingen. Der IS sei eine "armselige Kreation von Terroristen", die an einer instabilen Lage in der Region interessiert seien, so der Bischof. Im Grunde gehe es um den immer gleichen innerislamischen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten.

Bereits am Montag hatte Audo in den "Salzburger Nachrichten" die Einschätzung geäußert, es müsse eine Übergangslösung für Syriens Staatschef Baschar al-Assad gefunden werden. Erst dann könne es "eine Lösung mit Sunniten, Alawiten, den verschiedenen Konfessionen" geben.

"Assad hat Syrien ein gewisses Maß an Ordnung gegeben"

Zugleich betonte der Bischof, Assad habe Syrien als einem Land mit einer großen ethnischen und religiösen Vielfalt ein gewisses Maß an Ordnung gegeben. Christen hätten weitgehend Sicherheit und Wohlstand genossen und keinen religiösen Extremismus fürchten müssen.

Vor dem Krieg lebten in Syrien seinen Angaben zufolge rund 1,5 Millionen Christen. Zwei Drittel davon seien aus dem Land geflüchtet. In Aleppo habe es vor dem Krieg rund 150.000 Christen gegeben, inzwischen seien es noch rund 50.000.

Audo ist Hauptreferent der derzeit in Salzburg stattfindenden Jahrestagung der "Initiative Christlicher Orient". Der Bischof gehört dem Jesuitenorden an und ist seit 1992 der Oberhirte der chaldäischen Katholiken in Nordsyrien. Aleppo, einst bedeutendes Wirtschaftszentrum, zählt zu den umkämpftesten Städten im Syrienkrieg. Während Regierungstruppen den Westteil Aleppos kontrollieren, beherrschen Rebellen die Viertel im Osten. Auch der IS will die Stadt einnehmen.


Bischof: Leben in Aleppo heißt Bomben, kein Strom, kein Wasser
Salzburg, 29.09.2015 (KAP) Täglich Tote und Verwundete durch Bomben und Schießereien, kein Strom, kein Wasser, ständig steigende Nahrungsmittelpreise - das ist die aktuelle Situation in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Zehntausende fliehen deshalb nach Europa, wie der örtliche chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo am Dienstag in Salzburg in einem Interview mit "Kathpress" unterstrich.

Montag, 28. September 2015

Nur eine kleine Verschnaufpause

Ich gönn sie mir, und möchte Euch vom Alltagschaos berichten.

Eine iranische Familie, zusammen mit 11 jungen Männern, lebt in einer der lange Jahre schon bekannten organisierten Unterkunft und fällt ob der groben, verächtlichen Behandlung immer tiefer in Depression. Jeder Tag wird schwerer. Sie wissen keinen Ausweg, obwohl sie die Möglichkeiten hätten, in eine freundschaftliche Gemeinschaft zu wechseln, wo alles für sie besser würde; Freunde aus der Heimat, eigenständiges Wohnen, eine Dorfgemeinschaft die sich - wie Ihr in Oberschützen - voll für ein Miteinander engagiert.

Wer fragt, warum dieser Wechsel nicht möglich sein sollte, bekommt die Antwort: keine Verlegung in ein anderes Bundesland. Der administrative Aufwand ist zu hoch. Was wirklich zu hoch ist, ist die Pein, die die Menschen in dieser organisierten Unterkunft bezahlen müssen. Sie besteht seit mehr als 10 Jahren. Ist es Gnade, Gerechtigkeit, die hier waltet? Ich nenne es Grausamkeit am Nächsten! Die Schliessung der Unterkunft m u s s erstritten werden.

Und was hört man aus Traiskirchen? Da hat Vernunft eingesetzt: ein aus Syrien geflüchteter Mann kam vorgestern an und konnte nach Fingerabdrucknahme gleich weiter zu der Familie reisen, mit der er seit Kindheit befreundet war.

Das war meine kleine Verschnaufpause. Danke für Euer Zuhören,
Irmgard

Montag, 21. September 2015

Flüchtlinge: Fakten zu Jobs & Sozialleistungen



Mit der großen Zahl an durchreisenden Flüchtlingen stellt sich derzeit oft die Frage, wie sich das auf den ohnehin schwächelnden Arbeitsmarkt auswirkt. Auch die Frage nach Sozialleistungen taucht auf. Hier ein Faktencheck.
burgenland.orf.at - 21.9.2015
Asylwerber in Österreich dürfen keiner Arbeit nachgehen. Es gibt nur einige wenige Tätigkeiten, die sie - wenn überhaupt - für einen geringen Betrag ausüben dürfen. So dürfen Asylwerber etwa in organisierten Unterkünften Hilfstätigkeiten ausüben - zum Beispiel putzen, ausmalen, reparieren. Und sie dürfen dafür nicht mehr als sechs Euro in der Stunde bekommen.

Sie dürfen auch gemeinnützige Tätigkeiten ausüben - aber nur für Gemeinden, Land oder Bund - und hier auch nur vorübergehend und anlassbezogen, nie auf Dauer. Asylwerber dürfen grundsätzlich auch als Saisonarbeiter tätig sein. Allerdings gibt es hier Kontingente pro Bundesland. Im Burgenland etwa gibt es im Tourismus ein Kontingent von maximal zehn Asylwerbern in der Sommersaison.

AMS Burgenland: 57 Vormerkungen
Abgesehen davon dürfen Asylwerber auch selbständig tätig sein, allerdings erst drei Monate nach Zulassung zum Asylverfahren und mit einer großen Einschränkung. Es dürfen nur Bereiche sein, für die man keinen Gewerbeschein braucht - zum Beispiel als Dolmetscher, Nachhilfelehrer, Musiker oder Werbegrafiker. Die Möglichkeiten sind also gering.

Beim AMS Burgenland sind derzeit 57 Asylwerber vorgemerkt, der überwiegende Teil schon seit Jahren. Der derzeitige Zustrom von Asylwerbern werde heuer keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben, meint AMS-Burgenland-Chefin Helene Sengstbratl. Und nächstes Jahr werde es drauf ankommen, wie gut und schnell die Betroffenen Deutsch lernen, um überhaupt einsetzbar zu sein, so Sengstbratl.

Sozialleistungen: Die Fakten
Neben der Arbeitsfrage beschäftigt viele auch die Frage nach Sozialleistungen. Oft heißt es, Asylwerber würden mehr bekommen als hilfsbedürftige österreichische Familien. Die Fakten: Asylwerber haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe, Wohnbeihilfe, Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld oder Heizkostenzuschuss.

Was Asylwerber tatsächlich bekommen, ist die Grundversorgung. Wer in einer organisierten Unterkunft lebt und dort zu Essen bekommt, erhält 40 Euro Taschengeld pro Monat. Wer sich selbst in einer Privatunterkunft einmietet und selbst versorgt, bekommt einen Mietzuschuss und Verpflegungsgeld. Bei einer vierköpfigen Familie sind das in Summe 820 Euro. Und damit muss die ganze Familie auskommen.


Flüchtlinge und die Jobfrage
Dass Europas Politiker in der Flüchtlingskrise so tief zerstritten sind, hat viele Gründe - die meisten davon sind innenpolitisch motiviert. Im Zentrum steht die Sorge vor einer politischen Debatte darüber, ob Flüchtlinge einheimische Arbeitslose vom Jobmarkt verdrängen. Der deutsche Ökonom Holger Bonin warnt davor, die beiden Gruppen „gegeneinander auszuspielen“. Er räumt ein, dass das schwierig sei - ein Weg sei es, mit falschen Vorstellungen davon, wie der Arbeitsmarkt funktioniert, aufzuräumen. Der sei nämlich viel flexibler, als man glaube, so der Experte.
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Donnerstag, 17. September 2015

Familienzusammenführung von Flüchtlingen im Südburgenland gelungen


Happy End für Flüchtlingsfamilie
Derzeit sind laut UNHCR weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Tausende Familien wurden auseinandergerissen. Im Südburgenland ist nun eine Familienzusammenführung von Flüchtlingen gelungen.
burgenland.orf.at - 16.9.2015

Über Monate war die Kinder und ihre Mutter vom Vater getrennt. Nun gelang es die Familie wieder zu vereinigen. Davor erlebte die fünfköpfige Familie die sprichwörtliche Hölle auf Erden. Der Vater, Omar Swed, zeigte ein Video, dass er mit seinem Handy in Syrien nach einem Raketen- und Bombenangriff aufgenommen hat. Das Haus sei von einer Bombe zerstört worden, sagte Swed.

Flüchtlingsfamilienzusammenführung
Sein Bruder wurde getötet, ein weiterer Bruder verhaftet und verschleppt. Die Familie beschloss daraufhin zu fliehen. Aufgrund von Geldmangel schlug sich der Familienvater im Dezember 2014 zunächst alleine nach Österreich durch und landete in einer privaten Flüchtlingspension in Königsdorf. Seine Frau, eine Volksschullehrerin, fand unterdessen Unterschlupf bei ihren Eltern in der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Unklarheit über den Verbleib des Vaters
Wochenlang gab es zwischen Ehefrau und Ehemann kein Lebenszeichen, man wusste nichts über den Verbleib voneinander. Lange Zeit war unklar, ob Vater Omar die Flucht nach Europa überhaupt überlebt hatte. „Das war eine furchtbare Zeit, die Kinder haben täglich gefragt, wo ist der Vater. Ein Sohn hat mir gesagt, er hätte vom Papa geträumt, dass er da war und Kekse mitgebracht hätte. Daraufhin beschloss ich ebenfalls zu fliehen“, erzählte die Mutter. Die Flucht mit ihren kleinen Kindern bis nach Österreich dauerte 40 Tage. Nach zehn langen Monaten gab es dann für die Familie das langersehnte Wiedersehen.

Wiedersehen nach zehn Monaten Ungewissheit
Ermöglicht wurde diese Zusammenführung von der Plattform Bleiberecht. Es sei ein ganz berührendes Erlebnis gewesen. Soetwas gäbe einem Kraft, um sich auf weiterhin für Menschen in Not einzusetzen, sagte Gerlinde Grohotolsky, von der Plattform Bleiberecht. Die Familie lebt jetzt in Sulz (Bezirk Güssing). Dort bildete sich mittlerweile auch ein Unterstützungsnetzwerk für die syrische Familie.

Mittwoch, 16. September 2015

Interaktive Karte zur Asylwerber-Verteilung in Österreich

1.246 Gemeinden ohne Asylwerber
Die Suche nach Notquartieren für Tausende Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen nach Österreich gekommen sind, läuft weiterhin auf Hochtouren. Abseits der Akuthilfe bleibt die Frage bestehen, wo jene Menschen unterkommen, die in Österreich Asyl beantragt haben. Die Karte mit den aktuellen Daten von Mitte September zeigt, welche Gemeinden die Aufteilungsquote von 1,5 Prozent bereits erfüllen, welche noch hinterherhinken und wo noch immer keine Asylwerber untergebracht sind.
orf.at - 15.9.2015

Dienstag, 15. September 2015

Notquartiere: 4.700 Plätze im Burgenland vorhanden

Festivalhalle in Wiesen
Notquartiere: 4.700 Plätze vorhanden
burgenland.orf.at - 15.9.2015
Im Burgenland stehen derzeit insgesamt rund 4.700 Plätze für Flüchtlinge in Notquartieren zur Verfügung. Neben den festen Unterkünften gibt es nun auch Zelte, die das Bundesheer in Nickelsdorf und Heiligenkreuz aufgestellt hat.

In den Zelten, die das Rote Kreuz zur Verfügung gestellt und die das Bundesheer am Dienstag in Nickelsdorf aufgestellt hat, gibt es Platz für rund 1.350 Flüchtlinge. Dazu kommen weitere 200 Plätze in der ehemaligen Veterinärmedizinischen Station und 400 in der Nova-Rock-Halle. Eine weiteres großes Notquartier mit 250 Plätzen gibt es in der ASFINAG-Halle in Parndof.

Die Caritas konnte bis Dienstagnachmittag insgesamt 700 Notschlafstellen einrichten, der große Teil davon in Pfarren. Auf dem Festivalgelände Wiesen konnte Platz für 600 Menschen bereit gestellt werden - mehr dazu in 600 Flüchtlinge in Wiesen untergebracht. Und auch im Südburgenland, in der Messehalle in Oberwart, können 500 Flüchtlinge untergebracht werden.
4.700 Plätze vorhanden

In Heiligenkreuz, im Businesspark, stehen mittlerweile auch Bundesheer-Zelte mit rund 250 Plätzen bereit. Dazu kommen auch noch etliche weitere kleinere Unterbringungsmöglichkeiten im gesamten Burgenland. Damit können in Summe momentan knapp 4.700 Flüchtlinge im Burgenland untergebracht werden.

Inform-Halle in Oberwart
Über 500 Flüchtlinge in der Inform-Halle untergebracht
Tausende Menschen sollen in den nächsten Stunden auch im Südburgenland ankommen. Hilfsbereitschaft ist enorm!
mein.bezirk.at - 13.9.2015
Nachdem der Flüchtlingsstrom auch im Südburgenland zunahm - mehr dazu - und die Halle in Moschendorf zu klein wurde, brachten die Einsatzkräfte Sonntagabend einen Teil der Flüchtlinge nach Oberwart gebracht, wo in einer Messehalle ein Notquartier eingerichtet wurde.
"In Moschendorf sind die Kapazitäten erschöpft. Alle, die in Moschendorf keinen Platz fanden, wurden gestern mit Autobussen nach Oberwart gebracht“, so Einsatzleiter Hans-Peter Polzer vom Roten Kreuz.

Hilfsbereitschaft ist einzigartig
Gestern um 17 Uhr kamen die ersten Flüchtlinge mit Bussen in Oberwart an. "Es genügte ein Telefonat von knapp drei Minuten mit Bürgermeister Rosner, der sofort bereit war, eine Halle zur Verfügung zu stellen. Was hier in Oberwart an Hilfsbereitschaft zu spüren war, ist einzigartig. Die Leute haben Gewand, Decken gebracht, und waren sofort bereit mitzuhelfen. Es war völlig unkompliziert. Das ist für mich phänomenal", betont Polzer.
"Da können sich einige Gemeinden ein Beispiel nehmen. Es ist wirklich sagenhaft, was hier in kurzer Zeit aufgebaut wurde", ergänzt der Leiter des Roten Kreuzes Rudolf Luipersbeck.

Ausnahmesituation
"Wir haben jetzt eine Ausnahmesituation, mit der noch keiner von uns konfrontiert war. Es galt gemeinsam mit Polizei und Roten Kreuz und den vielen Freiwilligen so schnell als möglich zu reagieren. Ich bin als Bürgermeister wirklich stolz auf die Oberwarter Bevölkerung. Dass soviele nach ein paar sms und Facebook-Meldung sofort hier waren und mit Decken, Kleidung usw. parat standen, war einfach sensationell", meint Bgm. Georg Rosner.
Wie es nun weitergeht, weiß niemand, so Rosner. "Derzeit sind rund 560 Menschen hier untergebracht, vor allem Familien mit Kindern, aber auch einige junge Männer, die sich bereits wieder zu Fuß auf den Weg machten - zur nächsten Bushaltestelle, um dann nach Wien weiterzufahren", berichtet Polzer.
Kapazitäten gebe es in Oberwart noch, so der Einsatzleiter des Roten Kreuzes. "In Heiligenkreuz warten noch etliche Familien mit Kindern, einen Teil davon könnten wir noch aufnehmen", so Polzer, der mit seinem Team seit vielen Stunden im Dauereinsatz ist. "Ich war in Nickelsdorf, dann in Moschendorf und nun bin seit gestern in Oberwart. Die Organisation funktioniert sehr gut und die Hilfsbereitschaft ist einfach enorm. Ein jeder fragt nur, wie kann ich helfen", so Polzer.

Diskurs zu "Mensch.Krieg.Flucht.Asyl" in Jennersdorf am 1.10.


Freitag, 11. September 2015

Aufruf der Diakonie um Spende von Grundversorgungspackerl


Hoffnungsträger - Grundversorgungstasche/-packerl
 
Wenn Sie die Arbeit der Diakonieunterstützen wollen, dann richten Sie für die ankommenden Flüchtlinge bitte folgende Sachen in einer großen Tasche und geben Sie die im nächsten evangelischen Pfarramt ab:

1 Decke, 1 Isomatte, 1 Seife, 1 Zahnbürste, 1 Zahnpaste,

1 Pk Rasierschaum und 1Pk Rasierer,
1 Deo, 1 Handtuch
1 Tasse, 1 Garnitur Besteck und 1 Teller,
1 Glas Löskaffee, 1 Pk Tee;  1 l Glas voll Zucker,
2 Pk Knäckebrot,
1 Striezel oder 1 Weißbrot (am besten vorgeschnitten. Bitte auf das Haltbarkeitsdatum achten!)
1 Pk Frischkäse,
2 Dosen Thunfisch,
1 Pk Studentenfutter,
1 Pk Müsliriegel,
1 Pk Butterkekse oder Biskotten,
1 Pk Salzgebäck oder Cracker,
3 l  Mineralwasser,
1 l Saft,
2 Obstkonserven

Gerne kaufen wir auch die Sachen für Sie, wenn Sie uns mit Ihrer Spende unterstützen!

Kennwort: Asyl ist ein Menschenrecht
IBAN: AT82 51000 90213703000; BIC: EHBBAT3EXXX

Danke, dass Sie ein Herz für Ihre Mitmenschen haben!
Pfr. Sieglinde Pfänder

Donnerstag, 10. September 2015

Treffen der Plattform Asyl Oberschützen am 1.10.


Einladung
Du willst auch etwas tun, um den Asylwerbern zu helfen? Wir treffen uns am

1. Oktober 2015, 16.30 Uhr
im Café Hainisch,
Oberschützen

Wir freuen uns über deine Mitarbeit!

Kontakte:
Ingrid Taucher, 0664 44 77 365

Elisabeth Bundschuh, 0699 11767180

Mittwoch, 9. September 2015

Bürgermeister Maczek gegen die Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie in Pinkafeld


Ortschef gab Okay nicht: Familie sucht Quartier
Bürgermeister Kurt Maczek hat Bedenken gegen die Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie in einer Genossenschaftswohnung.
»Probleme müssen auf sachlicher, nicht auf emotionaler Ebene gelöst werden«, meint Diakonie-Chefin Sieglinde Pfänder.
bvz.at - 9.9.2015
Die Unterbringung von Flüchtlingen ist auch in der Stadtgemeinde Pinkafeld ein Thema. Aktuell sind hier rund 30 Menschen, vorwiegend privat, untergebracht. Am Montag (7.9.) hätte nun eine Familie in Pinkafeld zusammengeführt werden sollen.

„Habe mich etwas überrumpelt gefühlt“
Der Vater ist schon länger in Rechnitz untergebracht, seine Frau und die Kinder sind jetzt auch in Österreich. Die Diakonie hatte eine Wohnung in Pinkafeld angemietet, in der diese Familie zusammenleben hätte sollen. Die Betreuung, ebenfalls durch die Diakonie und ehrenamtliche Helfer, war bereits organisiert.

Bürgermeister Kurt Maczek hat der Unterbringung allerdings kein Okay erteilt.

„Ich wurde Montagfrüh damit konfrontiert und habe mich etwas überrumpelt gefühlt. Wir haben Möglichkeiten, Flüchtlingsfamilien in Pinkafeld unterzubringen. Die Unterbringung von Flüchtlingen in einem Wohngebiet ist nicht unproblematisch, vor allem für die Anrainer. Diese gehören eingebunden und auch der Bürgermeister“, erklärt der Stadtchef seine Sichtweise.

Gespräch suchen und Lösungen finden
Die Oberwarter Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, hat einen Gesprächstermin mit Bürgermeister Maczek für Donnerstag dieser Woche ausgemacht. Sie will versuchen die Wogen zu glätten.

„Ich möchte versuchen, hier einen Konsens zu erreichen. Die Leute reagieren derzeit alle sehr aufgeregt. Ich werde versuchen, mit ihm ein Gespräch zu suchen und eine Lösung zu finden. Es geht hier um eine Familie. Verschiedene Optionen sind hier sachlich zu klären und nicht auf emotionaler Ebene“, so die Chefin der Diakonie.

Natürlich sollen die Nachbarn eingebunden werden. „Wir wollen das Gespräch mit den Anrainern suchen. Unsere Idee wäre auch, ein Nachbarschaftsfest zu veranstalten, damit sich Flüchtlinge und Bevölkerung näher kennenlernen können“, hofft Pfarrerin Pfänder auf eine gütliche Einigung.


Hintergrund:

Um Asylquartier zu verhindern: Kasernen in burgenländischer Hand (Bezirksblätter, 29.7.2014)

Kaserne Pinkafeld - Areal geht fix an Bieterkonsortium (Bezirksblätter, 19.8.2014)

Wirbel um Asylunterkünfte in Oberwart und Pinkafeld (Bezirksblätter, 11.3.2015)

Pinkafeld: Erste Sanierungsarbeiten bei der Turbakaserne (Bezirksblätter, 17.3.2015)

Sonntag, 6. September 2015

Dramatisches Wochenende: 14.000 Flüchtlinge über Nickelsdorf gereist

14.000 Flüchtlinge über Nickelsdorf gereist
Orf.at - 6.9.2015
Fast 14.000 Menschen sind seit Samstag über die Grenze bei Nickelsdorf nach Österreich gekommen. Sonntagnachmittag gab es kaum mehr Neuankömmlinge. Sowohl die Nova-Rock-Halle als auch die ASFINAG-Halle in Parndorf seien leer, so Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.


Eisenstadt: Diözese stellt Notunterkünfte zur Verfügung
30 weitere Quartiere in Eisenstädter "Haus der Begegnung" verfügbar - Bischof Zsifkovics stellt Gästezimmer in Bischofshaus zur Verfügung
Eisenstadt, 05.09.2015 (KAP) Angesichts der dramatischen Entwicklung entlang der ungarischen Grenze mit tausenden erwarteten Flüchtlingen stellt die Diözese Eisenstadt kurzfristig weitere Notquartiere zur Verfügung. Das teilte die Diözese am Samstag gegenüber "Kathpress" mit. "Wir sind bereit zu helfen. Die Diözese Eisenstadt kann zur Stunde Notunterkünfte für rund 30 Personen spontan schaffen", so Markus Zechner, diözesaner Koordinator für die Flüchtlingsunterbringung. Bischof Ägidius Zsifkovics bot außerdem Gästezimmer im Bischofshaus als Notquartiere an.


Flüchtlingsdrama auf A4 für Bischof Zsifkovics eine "Schande"
Bei einem ökumenischen Gedenkgottesdienst für die in der Vorwoche in einem Transporter erstickten 71 Menschen am Freitagabend in Neusiedl am See hat der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics den Tod der Flüchtlinge als "Schande für die Menschheit" bezeichnet.
Salzburger Nchrichten >>


Hintergrund:

ORF- Fotoalbum: Vom Marsch zum Grenzübertritt

Beeindruckende Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen in Wien

6.500 Flüchtlinge in Österreich angekommen
Orf.at - 5.9.2015
Bis Samstagnachmittag kamen 6.500 Menschen aus Ungarn nach Österreich. Ihre erste Station in Österreich war Nickelsdorf, von dort wurden sie mit Zügen und Bussen weiter transportiert, denn die meisten wollen nach Deutschland.

Samstag, 5. September 2015

BVZ-Reportage über einen Tag burgenländischer Flüchtlingsrealität

Flüchtlinge: „Was jetzt passiert, ist erst der Anfang“BVZ.at - 4.9.2015
16 Stunden Wirklichkeit. Eine Reportage von BVZ-Mitarbeiterin Vanessa Bruckner über einen Tag burgenländischer Flüchtlingsrealität von Nickelsdorf bis Heiligenkreuz.

Donnerstag, 3. September 2015

Pfarren im Burgenland bereiten Unterkünfte vor


Flüchtlinge: Pfarren bereiten Unterkünfte vor
burgenland.orf.at - 3.9.2015
Für die Opfer der Flüchtlingstragödie auf der A4 wird am Freitag in Neusiedl am See ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Außerdem entstehen in Burgenlands Pfarren Unterkünfte für Flüchtlinge, heißt es von der Diözese.

„Wir dürfen nicht den erhobenen Zeigefinger haben in der Frage der Flüchtlinge, und dann nicht das Unsere tun“ - mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn zu Beginn der Woche an die katholischen Pfarren appelliert, mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen zu tun - Asyl: Schönborn verspricht 1.000 Plätze (wien.ORF.at; 2.9.2015).

200 neue Plätze bis Jahresende
Derzeit gebe es 50 Unterbringungsplätze für Flüchtlinge in pfarrlichen und diözesanen Gebäuden im Burgenland, bis zum Jahresende sollen noch 200 weitere dazukommen, heißt es aus der Diözese Eisenstadt dazu. Man arbeite gemeinsam mit der Caritas täglich an der Schaffung neuer Quartiere.

Bis zur ersten Oktoberwoche soll die nächste Tranche von 50 bis 60 Plätzen zur Verfügung stehen. Dafür laufen gerade in mehr als 30 Pfarrhöfen die Vorbereitungen. Außerdem würden weitere 25 Pfarrhöfe und kirchliche Objekte geprüft, allerdings müsse man die Gebäude für eine Unterbringung umfangreich adaptieren. Dafür hat die Diözese auch ein Sonderbudget bereitgestellt, um die Pfarren zu unterstützen.

Zeichen der Solidarität
Die 71 Menschen, die in der vergangenen Woche bei Parndorf auf der A4 tot in einem Schlepper-Lkw gefunden wurden, haben Europa erschüttert. Als Zeichen der Solidarität für Flüchtlinge wird am Freitag in Neusiedl am See ein ökumenische Gottesdienst gefeiert.

Zelebranten sind Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics, Superintendent Manfred Koch und der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis. Der Gottesdienst wird am Freitag um 19.00 Uhr in der römisch-katholischen Stadtpfarre in Neusiedl am See gefeiert.


Bischof Ägidius setzt sich für Flüchtlinge ein
martinus.at/aktuell/asyl 

Mittwoch, 2. September 2015

Beispiel Oberschützen: So kann Integration gelingen


Titel-Story in der prima!-Ausgabe vom September 2014:

Bericht vom Asylanten-Jour-Fix im Sitzungssaal der Gemeinde Oberschützen am 11. August 2015
www.prima-magazin.at

Dienstag, 1. September 2015

Drei-Stunden-Ausstellung in Budapest: Für ein offenes Europa


Drei Stunden für ein offenes Europa, ein Europa, in dem Zäune Menschen von ihrem Menschsein trennen und Wege an Grenzen enden, im Nichts.

Die Künstlerin Ilse Gewolf setzt sich seit Jahren wiederholt mit dem Thema Aus‐ und Eingrenzen, den wieder erstarkenden Radikalismen auseinander. Im Juli 2011 hatte Ilse Gewolf anlässlich einer Ausstellung in Rechnitz im Südburgenland eine Schankhütte als Ausstellungsort zur Verfügung.

„Ich habe das Ding auf einem Hügel über einer Talsenke aufstellen lassen“, so Gewolf, „die Senke war im Zweiten Weltkrieg ein Panzergraben, von dem aus auf dem gegenüberliegenden Hang Flüchtende erschossen wurden. Rechnitz hat eine problematische, noch immer nicht ganz bewältigte Vergangenheit. Zurück zur Hütte: Ich habe sie mit ca. 45m beschriebener Tapete eingewickelt, das Innere schwarz ausgekleidet und an weißen Ketten hängende, starre Tangram‐Vögel auf weißen Würfeln drin aufgehängt. Die ganze Installation habe ich BURGENLÄNDISCHES VOGELGRENZSCHUTZHAUS genannt! Das war 2011.
Jetzt, 2015, geht es um einen Zaun, einen UNGARISCHEN VOGELGRENZSCHUTZZAUN, und wieder darum, dass solch eine Grenze Vögel und Gedanken nicht aufzuhalten vermag, Körper und Geist aber verletzt und demütigt, es geht um einen gegenwärtigen Zaun, wie wir wissen.
Ich verwende den Text aus 2011 wieder und habe ein 20m langes Bild gemacht, das den Grenzzaun repräsentieren soll, an beiden Rändern in alle Richtungen flüchtende Strichmännchenkarikaturen, die manchmal in Tiergestalten, manchmal in Schrift auslaufen. Der Text wird, getrennt vom Bild, Teil der Rauminstallation sein.
Mit Wüstensand gemalte Wachtürme sind ein getrennter, sprachloser Teil der Installation und stehen für das Überwachen, die archaische Bedürfnisbefriedigung, die kein Staatsoberhaupt erst für sich erfinden muss. Das Einsperren und Aussperren scheinen wieder zu einer europäischen Obsession zu werden (...) aber manchmal brechen die Dämme der Gewalt und der Angst unter dem Ansturm des Lebens, und alles wird einfach.“


Es geht also um eine Arbeit, die vor vier Jahren angefangen hat zu wachsen, hervorgegangen aus der Erinnerung an Gewalt vor 70 Jahren, eine Arbeit über Gewalt und Grenzen zwischen Ländern und Menschen, eine Arbeit, die nicht zu Ende sein kann, solange messerscharfe Zäune errichtet und überwacht werden. Die Realität hat das künstlerische Geschehen eingeholt inmitten eines Europas, dessen Fundament die Idee der Freiheit und Offenheit ist.

Ilse Gewolfs aktuelle Arbeiten zu diesem Thema werden am 13.9.2015 um 15:00 im Széchenyi Szalon in Budapest für drei Stunden zu sehen sein.

Gerhard Schumacher
arbosart
Verein zur Förderung interdisziplinärer, internationaler Kulturprojekte
A-7535 Gamischdorf 46, Austria
Mail: g.schumacher(a)arbos-ma.com